Sprachen
Ev. Luth. Simon-Petrus Kindergarten Bönningstedt
Alltagsintegrierte Sprachförderung
Um sich interaktiv mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, um zu denken und das Denken an sich zu strukturieren und in Worte zu fassen, ist Sprache eines der wichtigsten Werkzeuge. Deshalb gilt Sprachbildung als wesentliche Schlüsselqualifikation zur Lernfähigkeit und nimmt in unserer Einrichtung eine starke Gewichtung in der pädagogischen Arbeit ein.
Wir signalisieren den Kindern: „Ich nehme dich wahr, ich höre dir zu, ich möchte dir etwas sagen“
Kinder erwerben Sprache am besten, wenn es nebenbei geschieht, in für Kinder handlungsrelevanten Situationen, wenn Sprache für sie wichtig und nützlich ist. Zum Beispiel um mit anderen Kindern Spiele auszuhandeln, Sachzusammenhänge herauszufinden oder Rollenspiele zu gestalten.
Sprachbildung integrieren wir in den Alltag durch:
Sprechanlässe
…werden bewusst über den ganzen Tag aufgegriffen, berücksichtigt oder auch neu geschaffen. Durch das Anknüpfen an den Interessen der Kinder wird ein positiver und nachhaltiger Lernprozess genutzt sowie gefördert.
Das päd. Fachpersonal als gutes Sprachvorbild
…ist bemüht, selbst deutlich zum Entwicklungsstand des Kindes angemessen zu sprechen, d.h., dass wir Blickkontakt auf Augenhöhe aufnehmen und gemeinsam mit den Kindern auf Entdeckung der sprachlichen Welt gehen. Es setzt bewusst Mimik, Gestik sowie Rhythmus ein und ist bemüht, eine gute Bindung zum Kind herzustellen und aufrecht zu halten.
Sprachliche Begleitung durch 'korrektives Feedback' (Rückmeldung)
…durch das päd. Fachpersonal bedeutet, dass die Aussagen der Kinder gestärkt werden und ihre Äußerungen inhaltlich in besser geeigneten „Sätzen“ oder Nachfragen wiederholt werden, ohne die Kinder direkt zu korrigieren
Beobachtung als Beachtung
Beobachtungen und aktives Zuhören geben uns die Möglichkeit, das Kind/die Kinder zu „entdecken“. Dadurch können wir aktuelle Themen und Anliegen aufgreifen und unsere pädagogischen Angebote darauf abstimmen.
Pädagogische Angebote
…werden unter der Berücksichtigung der sprachlichen Entwicklung der Kinder bewusst geplant. Dazu haben folgende Grundsätze eine außerordentliche Bedeutung
- Die Sprechfreude
…steht an erster Stelle, das freie Sprechen steht im Vordergrund. Es ist wichtiger, den Lernprozess intensiv zu erleben als das Endprodukt selbst. - Ohne Bindung keine Bildung
Eine gute, liebevolle und von Akzeptanz gekennzeichnete Beziehung zum Kind ist die Grundlage, auf der Förderung und Entwicklung möglich ist.
Damit Kinder Sprache erfolgreich erwerben können, ist es wichtig, dass alle beteiligten Personen interessiert und positiv zusammenarbeiten.
(Text: Ev. Kita Stettiner Str.)
Spezielle Sprachförderung
Was heißt nun spezielle Sprachförderung?
Mein Name ist Sybille Karsten und ich übernehme die Spezielle Sprachförderung hier im Ev.-Luth. Simon-Petrus Kindergarten.
Die Sprachentwicklung im Alter zwischen zwei und vier Jahren ist individuell sehr verschieden, nichts desto trotz gibt es sprachliche Elemente, die ein Kind in einem gewissen Alter können muss. Ich bin dazu da zu schauen, was in der Sprachentwicklung ist altersgerecht, welches Kind bräuchte noch ein bisschen Unterstützung und wer sollte direkt einen Termin bei einem niedergelassenen Kollegen machen.
Das Angebot der Sprachförderung ist explizit für Kinder, die noch etwas „angestupst“ werden müssen und auf die man ein Auge haben möchte, weil die Sprache momentan noch gerade im altersgerechten Bereich ist, aber in einem halben Jahr jedoch nicht mehr. Allerdings kann sich in einem halben Jahr auch noch viel entwickeln!
In den Stunden wird der Wortschatz erweitert, die grammatischen Strukturen werden gefestigt und allgemein die Freude am Sprechen gefördert. Wir arbeiten am Hörverstehen und der phonologischen Bewusstheit. Dies geschieht immer in spielerischer Form, so dass die Kinder gar nicht merken, dass sie arbeiten.
Logopädische Problematiken werden dadurch nicht behandelt.
Ich freue mich auf die Arbeit mit Ihren Kindern!
Ihre Sybille Karsten
Regionale- und Minderheitensprachen
Im Bereich der Regional - und Minderheitensprachen engagieren wir uns seit zwei Jahren und „snacken platt“ mit de Kinners.
Das Interesse wurde schon vorher geweckt, befinden sich doch in Bönningstedt, rund um das Kita- und Schulgelände unterschiedlichst Sprüche auf Platt auf den Gehwegen.
So entstand unsere Idee dazu!
Wir möchten dazu beitragen, dass die niederdeutsche Sprache weitergelebt wird. Viele kennen und lieben diese Sprache – sei es in der Familie, im Beruf oder durch Redewendungen wie zum Beispiel „Beten
scheef hett Gott leef“ – aber: immer weniger Menschen sprechen sie.
Unsere Kinder mögen den Klang des Plattdeutschen, trauen sich auch dies zu sprechen. Auch hier wollen wir die natürliche Sprechfreude der Kinder unterstützen und durch gezielte Sprechanlässe die Freude an der
Minderheitensprache fördern. Somit hat Plattdeutsch Einzug in den Alltag gehalten. Es wird z.B. der Morgenkreis, Fitness am Morgen oder auch Projekte auf plattdeutsch gemacht. Die Kinder können zählen und
erlernen einen großen Wortschatz der plattdeutschen Sprache und auch unsere Andachten finden teilweise auf plattdeutsch statt.
Unsere Fachkraft ist allgemein in der Sprachförderung fortgebildet.